Neue Perspektiven für das Rheinische Revier

  Nivelsteiner Sandwerke Urheberrecht: © Martin Braun

Der Verein Mine ReWir will neue Perspektiven schaffen, um dem Kohleausstieg des Rheinischen Reviers zu begegnen. Elisabeth Clausen, Leiterin des Institute for Advanced Mining Technologies, erklärt, dass die Region auch nach der Dekarbonisierung ein Rohstoff-Revier bleiben müsse.

Man müsse sich bei der Transformation des Rheinischen Reviers auf eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft fokussieren, so Clausen. Ebenso wichtig sei der Umgang mit Altlasten: Wie können in Windrädern und Solarpanelen verbaute Rohstoffe wiedergewonnen werden und nachhaltige Technologien für eine verantwortungsvolle Nutzung von Rohstoffen entwickelt werden?

Meike Jungbluth, Vorsitzende von Mine ReWir und Vorstandschefin der Roskopf-Gruppe fordert, dass Kompetenzen aus dem Bereich der Rohstoffe vereint werden müssen. Der Industrie-Dienstleister sei jahrzehntelang abhängig von Braun- und Steinkohle gewesen und habe kaum innovativ gehandelt, da es im Zeitalter fossiler Brennstoffe kaum Anlass dazu gegeben habe. Mit dem Ende des Steinkohlebergbaus und durch den voranschreitenden Klimawandel gewinne die Förderung von Netzwerken zwischen Wissenschaft und Wirtschaft an Bedeutung, so Jungbluth. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen die Betriebe Visionen entwickeln, was durch den Arbeitskräftemangel und die Digitalisierung erschwert würde, erklärt Jungbluth.

Dieser Übergang sei für die betroffenen Unternehmen durch den vorgezogenen Kohleausstieg sowie durch verlängerte Laufzeiten der Kraftwerke umso anspruchsvoller, so Clausen. Die meisten Unternehmen seien nicht in der Lage, eigene Geschäftsmodelle zu entwickeln, was die Notwendigkeit neuer Kooperationen in den Vordergrund rücke. Auf diesem Weg sei es möglich, neue Projekte zu erschließen.

Mine ReWir will eine Strukturanalyse des Rheinischen Reviers konstruieren, um zu erfahren, wie stark der Strukturwandel die Unternehmen betrifft und wie hoch die Bereitschaft der Firmen zur Transformation sei, so Clausen.

Quelle: Aachener Zeitung