Absolventenportrait Paul Sabarny
Du interessierst dich für einen der Studiengänge an der Fachgruppe für Rohstoffe und Entsorgungstechnik, bist dir aber noch unsicher, ob das Studium das richtige für dich ist? Du weißt nicht genau, was du später in der Berufswelt mit dem abgeschlossenen Studium anfangen kannst? Dann hoffe ich, dass dir mein Absolventenportrait bei der Entscheidungsfindung behilflich ist!
Im Jahr 2011 habe ich zuerst den Bachelor „Bauingenieurwesen“ an der RWTH Aachen angefangen. Schnell habe ich gemerkt, dass die Atmosphäre während des Studiums sehr anonym ist und die späteren Berufswege für mich nicht ansprechend waren.
2013 habe ich mich dann in den Bachelorstudiengang „Rohstoffingenieurwesen“ eingeschrieben. Vor allem die abwechslungsreichen Fächer und breiten Grundlagenbereiche haben mir sehr viel Spaß gemacht, was das Studium natürlich sehr angenehm gestaltet. Im Jahr 2016 habe ich dann den gleichnamigen Master „Rohstoffingenieurwesen“ drangehangen. Dort habe ich mich für die frühere Vertiefungsrichtung „Prozesstechnik“ (heute: Recycling) entschieden. Kurz vor dem Masterabschluss habe ich noch ein Auslandssemester an der Aalto University in Finnland gemacht. Ich habe die Zeit genutzt, um mehrere Fächer an der RWTH Aachen anerkennen zu lassen, aber natürlich auch Land und Leute kennenzulernen. Das war eine der besten Zeiten des Studiums!
Während meines Studiums habe ich mehrere Praktika absolviert, wie z.B. bei der Ruhrkohle AG (RAG) oder bei der MIBRAG.
Außerdem habe ich während meines Studiums als studentische Hilfskraft am Institute for Advanced Mining Technologies (AMT) (früher: IMR Institut für Maschinentechnik der Rohstoffindustrie) und am IME Metallurgische Prozesstechnik und Metallrecycling gearbeitet. Die Praktika sowie der Einblick, den ich durch die Hiwijobs in Forschung und Lehre an den Instituten erlangen konnte, waren tolle Möglichkeiten, einen Einblick in spätere Berufsfelder zu erlangen.
Meine Masterarbeit habe ich dann über das Thema „Entwicklung eines innovativen Recyclingkonzeptes für Lithium-Schwefel-Zellen mittels Auslegung der optimalen Parameter“ am IME geschrieben, wo ich im Anschluss als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit dem Ziel der Promotion eingestellt wurde.
Nach 3 Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IME und unzähligen Laborversuchen habe ich mich zusammen mit zwei Freunden selbstständig gemacht und das Start-Up cylib gegründet. Bei cylib haben wir ein einzigartiges Recyclingverfahren für Lithium-Ionen-Batterien, die bspw. in Elektrofahrzeugen verbaut sind, entwickelt. Das cylib Verfahren ermöglicht die Rückgewinnung der werthaltigen Komponenten wie Lithium, Cobalt oder Graphit aus einem Lithium-Ionen-Batteriesystem. In dem Unternehmen bin ich als Chief Technology Officer (CTO) tätig und für folgende Aufgaben zuständig: Umsetzung des Recyclingverfahrens in einer Pilotanlage, Bestellung von benötigten Anlagen, Übertragung der Pilotanlage in Industriemaßstab, Berücksichtigung von Recht- und Emissionsauflagen, Überwachung des operativen Geschäftes uvm.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir das Studium aus folgenden Gründen sehr viel Spaß gemacht hat: familiäre Atmosphäre, tolle Beratungsangebote (Fachstudienberatung und Auslandskoordination), abwechslungsreiche und zukunftsorientiere Veranstaltungen, Freizeitevents wie die Barbarafeier und schlussendlich ein weites Spektrum an Inhalten, das mir ermöglicht hat, die spannende Reise eines Entrepreneurs zu realisieren.