TeToxBeScheit

 

Einzelraumfeuerungen für Scheitholz erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit, emittieren aber eine komplexe Mischung aus partikulären und gasförmigen Schadstoffen. Effiziente Minderungsmaßnahmen sind notwendig, um die schädlichen Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Klima zu reduzieren.

Das übergeordnete Ziel des Vorhabens TeToxBeScheit ist die Erarbeitung einer wissenschaftlich fundierten Grundlage für eine umfassende praxisrelevante Bewertung marktverfügbarer primärer und sekundärer Minderungsmaßnahmen für Einzelraumfeuerungen. Untersucht werden elektrostatische Abscheider, katalytisch wirkende Ofeneinsätze sowie elektronische Ofenregelungen. Augenmerk liegt insbesondere auf einer dezidierten, schadstoffspezifischen Bewertung ihrer Leistungsfähigkeit zur Reduzierung der Emissionen. Das Projekt fußt auf den aktuell unzureichenden Bewertungsgrundlagen für derartige Minderungsmaßnahmen an und knüpft an aktuelle Entwicklungen, wie die Erarbeitung des Prüfsiegels „Der blaue Engel“. Die Arbeitsergebnisse sollen Impulse für eine zielführende stoffspezifische Optimierung der Minderungseinrichtungen in Industrie und Forschung geben, um den Schadstoffausstoß von Einzelraumfeuerungen zukünftig effizient zu reduzieren.

Die methodische Herangehensweise zielt auf einen ganzheitlichen Ansatz. Dazu werden technische sowie human- und ökotoxikologische Methoden für eine kombinierte Bewertung zusammengeführt. Die Datengrundlage zur Bewertung der Minderungsmaßnahmen wird experimentell von einem interdisziplinären Konsortium mit vier Partnern aus den Bereichen Verfahrenstechnik, Toxikologie, Umweltforschung sowie Arbeits- und Umweltmedizin erarbeitet. Um die Wirkung der Minderungsmaßnahmen vergleichend zu beurteilen, wird das native Verbrennungsaerosol (Partikel- und Gasphase) mit und ohne den Einsatz der jeweiligen Emissionsminderungseinrichtung auf mehreren Ebenen untersucht.

Auf toxikologischer Seite wird mit dem Air-Liquid-Interface-Expositionsverfahren (Fa. VITROCELL Systems GmbH) der jüngste Stand der Technik für eine realitätsnahe Bewertung der luftgetragenen Schadstoffe eingesetzt. Das System erlaubt die Durchführung der Expositionsexperimente unmittelbar am Ort der Emissionsentstehung am Prüfstand.

Das Projektkonsortium setzt sich wie folgt zusammen:

  • Lehr- und Forschungsgebiet Technologie der Energierohstoffe (Koordination), RWTH Aachen University
  • Institut für Umweltforschung, Lehr- und Forschungsgebiet Ökosystemanalyse, RWTH Aachen University
  • AG Umwelt- und Nanotoxikologie, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Freiburg
  • Institut für Arbeits-, Sozial-, und Umweltmedizin, Universitätsklinikum Aachen